Die Enzilochmannen (Wildmannen) mit Tannengrotzli beruhen auf der Sage, dass in den Höhlen des Enzilochs im Napfgebiet unstete Geister hausen, die zur Strafe für ihre Untaten dorthin verbannt wurden. Die Sage nennt sie auch die Talherren. Wenn Sturm und Unwetter drohen, hört man Stunden weit vom Enziloch her ein Krachen und Donnern, als ob dort schwere Geschütze abgefeuert würden. Der Lärm wird den Talherren zugeschrieben, die zur Strafe mächtige Felsblöcke aus der Taltiefe heraufstossen müssen. Diese entgleiten immer wieder ihren knorrigen Händen und fallen unter fürchterlichem Gepolter in die Schlünde zurück.
„Die Metamorphose der Enzilochmannen“ weiterlesenSchlagwort: Brauchtum
Esther fotografiert die Entlebucher Alpabfahrt
Esther Studhalter wagte sich mal wieder mit der Kamera auf die Piste und besuchte mit einer Freundin die rekordverdächtige Entlebucher Alpabfahrt in Schüpfheim:
Dichtgedrängt stehen tausende Menschen am Strassenrand im Dorf Schüpfheim und warten gespannt. Viele tragen ein Edelweisshemd oder gar zur Feier des Tages eine Entlebucher Tracht (Frauen) oder den «Chüjer» (die traditionelle Männer-Tracht aus einer rotweiss umrandeten, schwarzen Jacke, die mit Edelweissen bestickt ist). Trachtenfrauen schenken Kaffee aus einem Tornister aus, der Grill am Bratwurststand ist voll belegt und es schwebt ein köstlicher Duft nach Käseschnitten vorbei. An 25 Marktständen werden fleissig Alpkäse und andere Regionalprodukte eingekauft. Auf der autofreien Strasse haben sich mehrere Jodlerclubs verteilt, die mit urchigen Liedern die Zeit vertreiben. Zwischendurch erklingen die Klänge der Alphornvereinigung oder die Kindertanzgruppe Schüpfheim hüpft ein fröhliches Tänzchen. Doch dann plötzlich horchen die Leute auf, spitzen die Ohren, alle Blicke gehen Richtung Sörenberg. Grollend wie Donner klingt es in der Ferne, sie kommen!
„Esther fotografiert die Entlebucher Alpabfahrt“ weiterlesenGottes Rache ist fürchterlich…
Die Sühnekapelle zum Heilig-Blut übt auf Gläubige eine grosse Anziehungskraft aus. Die älteste Aufzeichnung der Heilig-Blut-Legende stammt aus dem Jahre 1498 und nahm seinen Anfang während eines Spiels von drei verruchten Männern. Bei der Stadt Willisau gab es einen öffentlichen Platz, den «Lustgarten», auf dem häufig gespielt wurde, viel gewonnen oder alles verloren wurde.
Der Legende nach sassen einst drei Männer im Lustgarten beisammen. Nachdem Ueli Schröter beim Spiel sein ganzes Geld verloren hatte, zog er erzürnt sein Schwert, stiess es in die Luft und rief: «Es solle den Leib Christi durchbohren!» Sogleich fielen Blutstropfen auf den Tisch der Spieler und der Gotteslästerer wurde unter schrecklichem Getöse vom Teufel geholt. Die beiden anderen versuchten darauf, am benachbarten Fluss Enziwigger, die Blutstropfen vom Tisch zu waschen, was ihnen nicht gelang. Beim Streit wurde der eine vom andern Spieler erstochen. Der andere ergriff die Flucht, wurde jedoch von Läusen zu Tode gemartert und brach auf der Schwelle des Stadttores zusammen. Diese Freveltat soll sich am 7. Juli 1392 zugetragen haben.
Jahres-Highlight für Luthern
Ein Einheimischer klärte mich gleich zu Beginn auf: „Das ganze Jahr läuft hier nix, aber an der Tannenschleipfete geht hier rüdig die Post ab!“. Die knapp 1300 Einwohner der Gemeinde Luthern mit den Dörfern Hofstatt, Flühlen, Luthern-Dorf und Luthern-Bad (empfehlenwertes Heilbad) verteilen sich über eine Fläche von 37,85km2 (34 Einwohner pro km2), an der alljährlichen Tannenschleipfete drängen sich aber über 3’000 Besucher an den eher kleinen Dorfplatz vor der mächtigen Dorfkirche.
„Jahres-Highlight für Luthern“ weiterlesenHimmlische Fasnacht in Willisau
Wenn sich der Pfarrer zu kakophonischen Klängen in der Gartenschürze hinter dem Altar vor einer pflanzenfressenden Alien-Schnecke versteckt – dann ist in Willisau das Fasnachtsvirus endgültig und unwiderruflich ausgebrochen: Eine filmische Dokumentation der traditionellen Willisauer Städtlifasnacht mitsamt Start in der katholischen Pfarrkirche…
„Himmlische Fasnacht in Willisau“ weiterlesen30 Jahre Ostergauer Moorsträggele
Es sind geplagte Geister, die in der Ostergauer Moorlandschaft ausserhalb Willisau hausen und für ihre Untaten von mehreren hundert Jahren büssen. Während der Fasnachtszeit steigen die garstigen “Sträggelegesellen” aus dem dampfenden Moor und mache die Umgebung unsicher. Unter dem Motto „e chli böckele muesses“ feierten die urtümlichen Moorgestalten in ihrer zotteligen Ziegenfellen am Samstag ihren 30. Geburtstag mit einem Umzug (Siehe Fotos) und einer grandiosen Party.
„30 Jahre Ostergauer Moorsträggele“ weiterlesenStart zur Willisauer Fasnacht 2019!
Während die Stadtluzerner sich noch bis SchmuDo gedulden müssen, hat im Luzerner Hinterland die Fasnacht 2019 längst mit Getöse begonnen. Seit anfang Januar jagen sich die Fasnachtsveranstaltungen geradezu jedes Wochende, an der Verkehrskreiseln erinnern ganze Plakatwälder an die bevorstehenden Veranstaltungen und das Städtchen Willisau war schon zwei Mal Schaupunkt lautstarker Fasnachsevents. Hier einige Impressionen der Fasnachtseröffung vom 11. Januar 2019…
„Start zur Willisauer Fasnacht 2019!“ weiterlesenChristkindli Märt Willisau
Einen Film zum Christkindli Märt Willisau 2018 finden Sie hier!
Immer anfangs Dezember verwandelt sich Willisau in eine Weihnachtsoase. Der Duft von Glühwein, Marroni, Kerzen und Gewürzen liegt in der Luft und die knisternden Kesselfeuer bieten ein ganz besonderes Adventserlebnis. Die festliche Musik auf den verschiedenen Plätzen, in der Pfarrkirche St. Peter und Paul und in der Heilig-Blut-Kirche sowie der herrliche Glanz der Lichter verzaubern Willisau zum wohl stimmungsvollsten Weihnachtsstädtchen in der Luzerner Landschaft. Der Samichlaus mit seiner kleinen Schafherde verwöhnt die jüngsten Marktbesucher in der Samichlausgasse mit Geschenken, eine Märlibahn zieht vor dem Untertor ihre Runden und sogar ein eigenes Christmas Radio Willisau verbreitet weihnächtliche Klänge. Leider musste der Weihnachtsmarkt 2018 erstmals in seiner Geschichte vorzeitig abgebrochen werden: Heftige Winde in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag zerstörten einzelne Marktstände, das Unfallrisiko war zu gross. Dementsprechend musste auch ich meine fotografischen und filmischen Pläne massiv reduzieren…
„Christkindli Märt Willisau“ weiterlesenBärzeli-Buebe: Die Metamorphose
„Chömed cho luege, d’Bärzeli-Buebe!“ – 15 maskierte junge Männer hüllen sich am Nachmittag des Bärzeli-Tags (2. Januar) in ihre imposanten Kostüme: „Stächpaumig“, „Tannreesig“, „Straumaa“ und „Hobuspöönig“ haben aufwendige tagelange Vorarbeiten hinter sich. Stürmisch und lärmend begrüssen die Bärzeli-Buebe das neue Jahr und wünschen jedem, der ihnen in die Quere kommt, ein herzhaftes „guets Nöis“. Die stacheligen Umarmungen des „Stächpaumig“ oder ein Schlag mit der Schweinsblase sollen Glück bringen. Dieser Brauch in einem ganzen Brauchzyklus ist über die Dorfgrenzen Hallwils hinaus der bekannteste. Wir dokumentieren die Metamorphose der 15 Hallwiler „Bärzeli-Buebe“: „Bärzeli-Buebe: Die Metamorphose“ weiterlesen
Doris Vetsch-Gerber: Präzision und Perfektion mit 84 Jahren…
Besuch im Kloster Muri: im stimmungsvollen Ambiente des Festsaals Kloster Muri bieten Künstlerinnen und Künstler Advents- und Weihnachtsartikel an. Und mitten im Saal, umrahmt von feinen und feinsten Porzellanmalereien strahlte Doris Vetsch-Gerber, eine Koryphäe der Porzellanmalerei. Seit ihrer Jugend beschäftigt sich die attraktive Grande Dame mit der Porzellanmalerei und auch mit 84 Jahren besitzt sie eine unglaubliche Sehkraft, absolute Konzentration und zitterfreie Hände. Ohne Lupe schafft Doris Vetsch-Gerber klitzekleine Kunstwerke, die ich ohne Lesehilfe nicht mal zu erkennen vermag. Und noch immer brennt in ihren Augen das Feuer und die Leidenschaft für die Porzellankunst. Eine geradezu adventliche Begegnung im Barocksaal des Klosters… „Doris Vetsch-Gerber: Präzision und Perfektion mit 84 Jahren…“ weiterlesen